Die Diplomatik (Urkundenlehre, von altgriechisch δίπλωμα díploma, deutsch ‚Gefaltetes‘, aus διπλώος diplóos ‚doppelt‘) ist eine der grundlegenden Disziplinen der historischen Hilfswissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Einteilung, den Merkmalen, der Ausstellung (beteiligte Personen, Geschäftsgang der Kanzleien, Hilfsmittel wie Formelbücher), der Überlieferung, der Echtheit und dem historischen Wert von Rechtsurkunden. Forschungsschwerpunkte deutschsprachiger Forscher waren zunächst vorwiegend die europäischen Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Es gibt aber auch eine umfangreiche Forschung über tibetische, mongolische, osmanische[1] oder arabische Urkunden.[2] Die Wissenschaftler, die sich mit diesem Forschungsgebiet befassen, werden als Diplomatiker bezeichnet.